Er hatte es wieder auf. Der Abgeordnete der Piratenpartei, Gerwald Claus-Brunner, wollte auch bei der heutigen Sitzung des Berliner Parlaments nicht auf sein Kopftuch verzichten - und das obwohl das karierte Tuch schon in der vergangenen Woche für jede Menge Wirbel gesorgt hatte. Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hatte den 39-jährigen wiederholt dazu aufgefordert, sein Kopftuch abzulegen. Das sogenannte Palästinensertuch stehe laut Knobloch für Nationalismus und bewaffneten Kampf. Claus-Brunner hatte diese Kritik jedoch zurückgewiesen und verkündet, sein Tuch sei kein Zeichen für Antisemitismus.
Parlamentspräsident Wieland (SPD) hatte das Tragen des Tuches zähneknirschend akzeptiert, da die Geschäftsordnung lediglich das Tragen von Hüten und Mützen verbietet. Cluas-Brunner hatte vor der heutigen Sitzung offen gelassen, ob er nachgeben und das Kopftuch weglassen würde. Doch nun ist klar: Er behält es auf. Aber das war noch nicht alles: Sein Parteikollege Alexander Spieß nutze die Gesetzeslücke ebenfalls aus und trug ein schwarzes Piratentuch. Auch als sich die Mitglieder des Parlaments zu einer Gedenkminute für verstorbene Kollegen erhoben, behielten die beiden Piraten ihre Kopftücher auf.
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